Statement zum Kulturzentrum E-Werk

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Herr Bürgermeister,
Kolleginnen und Kollegen,


laut Beschlussvorlage ist dem Kulturzentrum E-Werk durch eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung der Stadt Erlangen eine wichtige ökonomische Wirkung sowie ein überdurchschnittlich hohes Maß an Wirtschaftlichkeit bescheinigt worden. Eine hier geforderte millionenschwere Förderung zur Aufrechterhaltung des Status Quo erscheint somit als Widerspruch. Die im Antrag aufgeführten positiven wirtschaftlichen Vorteile einer Aufrechterhaltung des E-Werkes müssen sich somit an ihren Kosten messen lassen, was bei einer jährlich steigenden Summe von über einer Million Euro nicht nachvollziehbar ist. Die im Beschluss erwähnte Eigenerwirtschaftungsquote ist folglich nicht hoch genug, um das eigene Überleben des Kulturzentrums zu sichern.


Eine klimaneutrale Herstellung von Druckerzeugnissen ist der heutigen Klimaschutzpolitik nicht angemessen, Flyer sind ein Schnipsel der Vergangenheit und stellen das Pendant zu den Printmedien dar. Die Herstellung angeblich klimaneutraler Flyer für jährlich 10.000€ bekämpft ein Symptom, nicht jedoch die Krankheit einer verantwortungsvollen Klimapolitik. Ein Umstieg auf elektronische Angebote, wie Werbung auf Websites oder Apps, würde dem weitaus mehr entsprechen.


Der am deutlichsten herausstechende Punkt ist jedoch die Aufteilung der Gäste in geimpft, genesen und nicht erwünscht. Das Risiko, sich mit einer vorhandenen und aufgrund des Freifahrtscheines der Impfung nicht bemerkten Corona-Infektion anzustecken, wird durch den Ausschluss negativ getesteter Gäste nicht minimiert. Im Gegenteil, es wird aufgrund des Ausschlusses der einzigen sicheren Maßnahme im Umgang mit Infektionskrankheiten sogar maximiert. Stellen sie sich doch selbst die Frage, ob sie lieber mit einer Gruppe vor kurzer Zeit negativ getesteter Mitmenschen für mehrere Stunden in einem Raum wären oder mit einer Gruppe, die geimpft, genesen und möglicherweise infiziert ist und das Virus weiterverbreiten kann. Die Meldung des E-Werkes, ab dem 16.10. komplett auf Masken und Abstände zu verzichten, vervielfacht das Ansteckungsrisiko weiterhin.


Warum ein Einlass mit einem negativen Test nur für Personen bis 18 jedoch problemlos möglich ist, wird auf der vom Kulturzentrum bereitgestellten Informationsseite nicht ersichtlich.
Eine Infektion durch eine negativ getestete Person ist per se nicht zu erwarten, noch weniger mit einer Maskenpflicht in öffentlichen Räumen von der Größe des E-Werk. Es ist mithin leicht erkennbar, worin der Vorteil der 3G Regel gegenüber einer 2G-Variante liegt. Ein Ausschluss der sichersten Variante, die Verbreitung des Virus einzudämmen gepaart mit einer Aufhebung der Masken- und Abstandspflicht in einem mehrere hundert Gäste fassenden Kulturzentrum, ist somit mehr als irrational, es ist unverantwortlich. Es ist unverantwortlich allen gegenüber, die durch diese weltweite Pandemie Verluste erleiden mussten und es noch werden.


Ein derartig riskantes und rücksichtloses Verhalten finanziell zu unterstützen halten wir von der AfD für einen Skandal sondergleichen. Nicht nur findet eine Ausgrenzung jener statt, die frei darüber entscheiden können, ob sie geimpft werden wollen oder nicht, es wird zudem das Risiko eines erneuten Ausbruches mit sehr hohen Inzidenzen in Kauf genommen.


Ich danke Ihnen für ihre Aufmerksamkeit.